Prostatakrebs-Prävention im Fokus
Alles rund um Prostatakrebs-Früherkennung, -Diagnose und -Vorsorge
Am 15. September steht der alljährliche europäische Prostata-Tag vor der Tür – ein Tag für Aufklärung und Information. Denn jedes Jahr erhalten rund 60.000 Männer in Deutschland die Diagnose Prostatakrebs. Damit ist er die häufigste Krebsart bei Männern weltweit. Das Risiko für eine Prostatakrebs-Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Noch höher ist die Wahrscheinlichkeit, wenn erstgradige Verwandte von Prostatakrebs betroffen sind oder waren. Wird er jedoch frühzeitig diagnostiziert, stehen die Heilungschancen sehr gut.
Wie die Prostatakrebs-Früherkennung abläuft, wie Prostatakrebs diagnostiziert wird und welche Vorsorgemaßnahmen Sie selbst treffen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie wird Prostatakrebs erkannt?
Durch regelmäßige Untersuchungen beim Urologen, kann ein mögliches Prostatakarzinom rechtzeitig entdeckt werden. Der Vorteil: Je früher Prostatakrebs erkannt wird, desto höher sind auch die Heilungschancen für den Patienten. In Deutschland können Männer ab einem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr am gesetzlichen Früherkennungsprogramm teilnehmen. Das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm umfasst, neben der Abklärung von Beschwerden, die Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane sowie die Tastuntersuchung der Prostata und der Lymphknoten.
Bei der DRU tastet der Urologe/ die Urologin die Prostata mit dem Finger ab, um eine mögliche Vergrößerung oder Verhärtung der Prostata festzustellen. Unter Umständen kann so sogar ein größerer Tumor ertastet werden. Diese Untersuchung dauert nicht lange und ist nicht schmerzhaft für den Patienten. Ein PSA-Test und ein Ultraschall der Prostata werden in den meisten Fällen zusätzlich gemacht. Durch diese beiden Untersuchungen kann der Urologe oder die Urologin die Prostata noch besser beurteilen, allerdings sind beides individuelle Gesundheitsleitungen und werden in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wenden Sie sich auch hier bei Fragen an Ihren behandelnden Arzt oder ihre Ärztin.
Der PSA-Test
- Wird der PSA-Wert im Rahmen der Früherkennung getestet, ist er eine individuelle Gesundheitsleistung und die Kosten müssen selbst getragen werden. Auch Privat-Versicherte sollten die Kostenübernahme zuvor abklären.
- Der Test kostet circa 25 Euro. Für die anschließende Ergebnisbesprechung fallen in der Regel noch einmal ungefähr 20 Euro an.
- Die gesetzliche Krankenversicherung trägt die Kosten, wenn der PSA-Test einen Prostatakrebsverdacht aufklären soll.
Diagnostik-Verfahren bei erhöhtem PSA-Wert
Wurden ein erhöhter PSA-Wert festgestellt oder verdächtige Knoten ertastet? Dann helfen bildgebende Verfahren wie der transrektale Ultraschall (TRUS) oder die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) dabei, den Krebsverdacht noch vor einer Gewebeentnahme (Biopsie) zu überprüfen.
Der transrektale Ultraschall (TRUS)
Bei dieser Untersuchung wird ein etwa ein bis zwei Zentimeter breiter Ultraschallkopf über den After in den Enddarm eingeführt.
So lässt sich feststellen, wie groß die Prostata ist und welche Form sie hat.
In der Regel ist diese Art von Ultraschall schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.
Hat ein Patient Symptome, die Prostatakrebs vermuten lassen, werden die Kosten des TRUS von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT)
Mit diesem bildgebenden Verfahren lassen sich verdächtige Bereiche in der Prostata und die Ausbreitung des Krebses feststellen.
Für die 30-minütige Untersuchung legt sich der Patient mit dem Rücken auf einen Untersuchungstisch, der anschließend in eine Röhre, also den Kernspintomografen, fährt.
Ob die Krankenkasse für die Kosten der Bildgebung aufkommt, sollte zuvor mit dem Arzt und auch mit der Krankenkasse abgeklärt werden.
Biopsie
Um den Prostatakrebs-Verdacht endgültig aufklären zu können, ist eine Gewebeentnahme (Biopsie) nötig.
Die Biopsie findet meistens unter Ultraschallkontrolle als transrektaler Ultraschall (TRUS) statt. Dabei werden zehn bis zwölf Proben aus der Prostata entnommen. Bei verdächtigen Bereichen läuft die Entnahme zielgenau ab. Anschließend werden die Gewebeproben mikroskopisch untersucht.
Die Prostatabiopsie
- Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Anzahl der zu entnehmenden Proben. Meistens dauert sie aber nur zehn bis höchstens zwanzig Minuten.
- Vor der Biopsie der Prostata erfolgt in den meisten Fällen eine örtliche Betäubung. Wird die Biopsie über den Damm durchgeführt, kann eine Kurznarkose nötig sein, die jedoch deutlich kürzer anhält als eine Vollnarkose.
- Da die Prostata zuvor lokal betäubt wird, ist die Gewebeentnahme in der Regel nicht schmerzhaft.
- Wie lange Sie auf das Ergebnis der Entnahme warten müssen, lässt sich nicht pauschal beantworten. In der Regel liegt das Biopsie-Ergebnis nach circa vier Werktagen vor.
Wichtig: Wurde Prostatakrebs bei Ihnen nachgewiesen, sollten Sie sich umfassend bei Ihrem Arzt über mögliche Behandlungsmethoden informieren und Ihre Entscheidung mit Ruhe und Bedacht treffen.
Prostatakrebs-Prävention – Vorsorge ist Fürsorge für den eigenen Körper
Eine gesunde Lebensweise kann generell vielen Erkrankungen vorbeugen, so auch Krebs. Wer körperlich aktiv ist, erhält seltener eine Krebsdiagnose. Dabei ist es egal, ob Sie radeln, schwimmen oder wandern. Wichtig ist, sich regelmäßig zu bewegen, um den Körper fit zu halten – da gehört auch Treppensteigen statt Aufzugfahren oder Haushalts- und Gartenarbeit dazu. Gleiches gilt, wenn Sie sich ausgewogen ernähren und konsequent auf frisches Gemüse und Obst und wenig tierische Fette setzen. Denn auch, wer ein gesundes Gewicht hat, senkt das Risiko für Krebserkrankungen. Faktoren, die unbedingt vermieden werden sollten, sind übermäßiger Alkoholkonsum und das Rauchen.