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Urlaubsplanung und -anspruch bei Prostatakrebs

Mit diesen Tipps kommen Sie sicher ans Ziel und sind für Notfälle im Ausland gewappnet

Urlaubsanspruch trotz Krankschreibung bei Prostatakrebs

Einfach mal abschalten – wo ginge das besser als im Urlaub? Auch mit einer Krebserkrankung steht einer Reise nichts im Wege. Sie kann sich sogar positiv auf das körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit des Betroffenen auswirken. Für Prostatakrebs-Patienten heißt das: Erholung vom turbulenten Alltag und neue Kraft für die kommenden Strapazen tanken. Doch dürfen Krebspatienten trotz Krankschreibung verreisen? Was ist bei der Reiseplanung zu beachten und welche Utensilien gehören unbedingt in den Koffer?

 

Urlaub machen trotz Krankschreibung?

Auch Prostatakrebs-Patienten können verreisen – selbst, wenn sie krankgeschrieben sind. Denn: Urlaub ist dann erlaubt, wenn er die Genesung und den Heilungsprozess nicht beeinträchtigt. Trotzdem sollten Erkrankte geplante Reisen in den Therapiepausen mit ihrem behandelnden Arzt absprechen.

So sind Sie bestens vorbereitet, wissen worauf Sie im Urlaub Acht geben müssen und wie viele Medikamente Sie benötigen.

Wichtig: Die Krankschreibung muss für den gesamten Reisezeitraum ausgestellt sein. Bei Auslandsreisen ist zu beachten, dass die Krankenkasse dem Urlaubswunsch zustimmen muss. Ansonsten kann es passieren, dass sie von der Zahlung des Krankengeldes absieht. Inlandsreisen sind von dieser Regelung ausgeschlossen und auch bei Reisen innerhalb der EU kann die Krankenkasse die Reise eigentlich nicht ablehnen.

Tipp: Reichen Sie bei Ihrer Krankenkasse am besten auch direkt eine Bescheinigung Ihres Arztes ein, dass Ihr Urlaubstrip keinen negativen Einfluss auf Ihre Genesung nimmt und die Behandlung nicht unterbrochen wird. Optional können Sie auch Ihren Arbeitgeber über Ihre Urlaubspläne informieren, eine gesetzliche Vorschrift gibt es dafür allerdings nicht. Sollte Ihr Arbeitsvertrag jedoch bestimmte Regelungen enthalten, gilt es zu prüfen, ob diese rechtmäßig sind.

 

Für den medizinischen Notfall gewappnet 

Damit Krebspatienten im Ernstfall auch im Ausland medizinisch richtig versorgt werden, sollte der Europäische Notfallausweis stets mitgeführt werden. Neben persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse, liefert er auch Informationen über Blutgruppe, Schutzimpfungen, chronische Erkrankungen, Name und Dosierung der Medikamente sowie mögliche Allergien. Außerdem sind in diesem Ausweis die Notfallkontakte vermerkt. Den Ausweis können Sie in Apotheken oder in der Hausarztpraxis erwerben. 

 

Haben Sie eine Inlandsreise geplant, werden Sie unter Vorlage Ihrer Krankenkassenkarte bei jedem Arzt oder Krankenhaus medizinisch versorgt. Bei Auslandsreisen empfiehlt es sich, zuvor den enthaltenen Versicherungsschutz bei der Krankenkasse zu erfragen. Denn in manchen Ländern fordern Ärzte Vorauszahlungen oder die Kosten für eine Behandlung müssen sogar selbst getragen werden. Um das zu umgehen, lässt sich auch noch kurz vor Urlaubsstart eine Auslandskrankenversicherung abschließen.

Aber Vorsicht: Der Versicherungsschutz greift häufig nicht, wenn die Erkrankung bei Reiseantritt bereits bekannt war. Deshalb sollten Sie direkt abklären, ob und inwieweit Beschwerden im Zusammenhang mit der Krebserkrankung versichert sind.


Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich in Vorbereitung auf die Reise die wichtigsten medizinischen Begriffe in der jeweiligen Landessprache notieren. So sind Sie für den Besuch im Krankenhaus oder beim Arzt gut gewappnet.
 

 

Dt.: Können Sie mir bitte sagen, wo die nächste Apotheke ist? 

Engl.: Can you please tell me where the nearest pharmacy is?


Dt.: Können Sie mir bitte sagen, wo das nächste Krankenhaus ist?

Engl.: Can you please tell me where the nearest hospital is?


Dt.: Ich brauche einen Krankenwagen.  

Engl.:  I need an ambulance. 


Dt.: Ich habe Prostatakrebs.

Engl.: I have prostate cancer.

 

Dt.: PSA-Wert

Engl.: level of PSA / PSA level


Dt.: Metastasierter Prostatakrebs

Engl.: metastatic prostate cancer


Dt.: Ich habe folgende Symptome: 

Engl.: I have following symptoms:

Übelkeit - nausea

Schmerzen - pain

Taubheitsgefühl - numbness

Blut im Urin - blood in urine

Rückenschmerzen - back pain 

 

 

Unterwegs mit Bus, Bahn & Co.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn Sie öffentliche Verkehrsmittel im Urlaubsgebiet nutzen möchten. Allerdings sollten Krebs-Patienten genau auf Ihren Körper hören. Wenn Sie sich nicht richtig fit fühlen, sollten Sie sich lieber ausruhen. Denn es kann durchaus passieren, dass Ihnen die Strapazen der Fahrt zu viel sind.

Wichtig: Sollte unterwegs etwas passieren, lässt sich nicht ausschließen, dass Sie beispielsweise die Kosten eines Notarzteinsatzes oder eines unvorhergesehenen Stopps tragen müssen.


Krebspatienten, die mit dem Flieger ins Urlaubsland reisen, sollten sich von ihrem Arzt die Flugtauglichkeit bestätigen lassen.

Grund dafür ist: Die Fluggesellschaft kann Ihnen die Mitreise verweigern, wenn Sie körperlich schwach und nicht reisetauglich erscheinen. Das international vereinheitlichte MEDIF-Formular erhalten Sie direkt im Reisebüro oder auf der Website Ihrer Fluggesellschaft und lassen es anschließend von Ihrem Arzt ausfüllen. Dieser leitet das Formblatt dann an den flugmedizinischen Dienst weiter. 

 

Barrierefrei reisen per Zug oder Flugzeug

Die Planung und Vorbereitung einer solchen Reise kann ganz schön stressig werden. Erkrankte oder Reisende, die nicht ganz so fit sind, können sich Unterstützung holen und zum Beispiel den kostenfreien Mobilitätsservice der Deutschen Bahn in Anspruch nehmen. Dieser beinhaltet die Unterstützung bei der Reiseplanung, dem Ein-, Aus- und Umsteigen, beim Gepäcktransport sowie der Orientierung am Bahnhof und im Zug. Weitere Infos zum barrierefreien Reisen gibt es online oder am Info-Schalter des nächstgelegenen Bahnhofs. Das Angebot gibt es auch für Flugreisen. Die erforderliche Unterstützung können Sie entweder bei Ihrem Reiseveranstalter oder am Flughafen direkt anmelden.
 

 

Checkliste fürs Kofferpacken: 

 

  • Medikamente (originalverpackt, mit extra Rezept)
  • Sonstiges medizinisches Material (z.B. Stomabeutel)
  • Medikamente für die ersten Tage nach der Reise
  • Versicherungskarte (inklusive EHIC oder Anspruchsbescheinigung)
  • Dokument über Diagnose und Therapie mit Kontaktdaten des Arztes
  • Bescheinigungen für Ports, Stomas oder Implantate
  • Notfallkontakt-Liste
  • Informationen zum Urlaubsort (z.B. Krankenhaus, Arzt, Apotheke)
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Heftpflaster und elastische Binden
  • Wund- und Heilsalbe
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
  • Medikamente gegen Durchfall, Übelkeit, Reisekrankheit

 

Hinweis: Bei Flugreisen transportieren Sie Ihre Medikamente am besten im Handgepäck, falls Ihr Koffer mal nicht oder verspätet ankommen sollte.
 

 

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