Movember – Ein ganzer Monat zur Aufklärung über Prostatakrebs
Zeichen setzen für die Männergesundheit
Im Hinblick auf Prostatakrebs ist der November ein ganz besonderer Monat, denn alles steht im Zeichen des „Movember“! So nennt sich die international verbreitete Aufklärungs-Kampagne rund um Männergesundheit. Das Wort setzt sich zusammen aus November und Moustache (frz. Schnurrbart) – der Oberlippenbart ist gleichzeitig auch das weltweit verbreitete Erkennungszeichen des Movember.
Was genau es mit diesem Aktionsmonat auf sich hat und wie Sie sich beteiligen können, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag. Außerdem erhalten Sie gebündelt die wichtigsten Fakten rund um die Diagnose fortschreitender Prostatakrebs und um einen bestmöglichen Umgang mit der Erkrankung.
Bärtig im Movember
Weltweit lassen Männer sich im November Schnurrbärte wachsen, um Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Männern zu lenken, ein Zeichen gegen Krebs zu setzen und Spenden für die Erforschung von Prostatakrebs zu sammeln. Jeder kann mitmachen und sich engagieren!
Es besteht zum einen die Möglichkeit, dass Sie sich direkt bei einer Charity-Aktion beteiligen, um mit Ihrem Oberlippenbart Spenden zu sammeln. Mehr darüber erfahren Sie auf der offiziellen deutschen Seite der Movember-Bewegung: https://de.movember.com/; oder Sie lesen sich auf direktem Wege die Mitmach-Möglichkeiten in diesem Leitfaden durch.
Unser Tipp für Kurzentschlossene: Fangen Sie einfach an, sich einen Oberlippenbart wachsen zu lassen (wer längst Schnurrbart-Träger ist, kann abrasieren und neu wachsen lassen). Ihr Umfeld wird die Veränderung garantiert bemerken und Sie darauf ansprechen. Das Gespräch über Männergesundheit und Prostatakrebs, das darauf folgt, trägt zur Aufklärung rund um die Erkrankung bei und lässt das Thema Vorsorgeuntersuchung in den Vordergrund rücken.
Zahlen und Fakten rund um Prostatakrebs
- 60.000 Männer in Deutschland erkranken jedes Jahr an Prostatakrebs
- In Deutschland ist es die häufigste Krebserkrankung bei Männern
- Das Risiko für diese Erkrankung steigt bei Männern ab dem 50. Lebensjahr an
- Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei 70 Jahren
- Die Krebsvorsorge und -früherkennung spielen eine große Rolle:
- Prostatakrebs verursacht im Frühstadium keine Symptome und wird vom Betroffenen meist nicht bemerkt.
- Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
- Das Stadium nicht-metastasierter kastrationsresistenter Prostatakrebs (nmCRPC) macht 2 bis 8 % aller Prostatakarzinome aus
- Etwa 1/3 der Männer mit nmCRPC entwickeln innerhalb von 2 Jahren Metastasen
Wir haben ein Factsheet für Sie erstellt, das Sie sich herunterladen, ausdrucken und in Ihrem Umfeld verteilen können. Gerade männliche Bekannte, die die Krebsvorsorge bislang vernachlässigt haben, können Sie damit von der Bedeutung der Krebs-Vorsorge überzeugen und ihnen klar machen, dass sie ihre Gesundheit ernst nehmen sollten.
Prostatakrebs ist keine Endhaltestelle
Wer an (fortschreitendem) Prostatakrebs erkrankt, für den ist es nicht nur wichtig, dass die medikamentöse Therapie anschlägt. Auch die eigene mentale Einstellung ist in dieser Zeit essentiell in der Akzeptanz und im Umgang mit der Diagnose. „Anstatt sich zu vergraben, ist es von größter Bedeutung, dass die Prostatakrebs-Patienten ihre Lebensqualität möglichst hochhalten. Sie sollten eine negative Einstellung überwinden und über die umfassende Auseinandersetzung mit der Erkrankung die Kontrolle darüber erlangen“, erläutert Dr. Stefan Machtens, Chefarzt für Urologie und Kinderurologie am Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach.
Das hat auch eine Umfrage unter Urologen im Frühjahr 2021 ergeben. 92 % der befragten Urologen ordneten für ihre Patienten mit fortschreitendem Prostatakrebs den Erhalt der Lebensqualität als wichtigstes Therapieziel ein. Das heißt, die Patienten schaffen wertvolle Momente im Alltag, leben ein aktives Leben und gestalten ihre Freizeit. Dazu gehören z.B. regelmäßige Bewegung, wie auch die Umstellung auf eine gesunde Ernährung, um sich fit zu halten. Erfahren Sie mehr über die weiteren Erkenntnisse der Umfrage .
Unterstützung dabei sollten sich Betroffene unbedingt aus ihrem direkten persönlichen Umfeld holen.
Die Angehörigen als Antrieb und Unterstützer
„In puncto Lebensqualität sind die direkten Familienmitglieder, Partner:innen und enge Freunde wichtige Alltagsmotivatoren für die Erkrankten. Sie sollten zu Aktivitäten animieren, mit den Patienten Unternehmungen angehen und ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie unterstützt werden“, so Dr. Machtens. Insbesondere an Tagen, die von Sorgen oder Tiefschlägen getrübt sind, sei es für die Erkrankten wertvoll, wenn sie von ihrem Umfeld getröstet oder aufgebaut werden.
Insofern ist es sinnvoll, wenn sich neben den Patienten auch direkte Angehörige über fortschreitenden Prostatakrebs informieren – so können sie z.B. auch bei Arztbesuchen als Unterstützer:innen auftreten und dem Erkrankten beratend im Alltag zur Seite stehen.
„Insbesondere die Partnerinnen sind den Männern oftmals einen Schritt voraus und nehmen in der Familie die Rolle der Gesundheitsmanagerin ein. Wenn sie über die Erkrankung des Partners umfangreich im Bilde sind, können sie ihn an Kontrolltermine erinnern und dessen Gesundheitszustand mit im Blick behalten“, merkt Dr. Machtens an.
Detaillierte Informationen rund um das Krankheitsbild Prostatakrebs gibt es hier!