Beckenboden-Training bei Prostatakrebs

Tipps und Strategien zur Bewältigung von Inkontinenz

Inkontinenz ist eine häufige Nebenwirkung infolge verschiedener Prostatakrebsbehandlungen, die viele Patienten belastet. Das Problem entsteht, weil der Beckenboden und die umliegenden Strukturen, wie der Schließmuskel, durch den Eingriff geschwächt werden. Der Beckenboden spielt eine zentrale Rolle bei der Kontrolle der Blase, und wenn diese Muskeln an Kraft verlieren, können sie den Harnfluss nicht mehr ausreichend regulieren.

Kathrin Franke, Physiotherapeutin spezialisiert auf den Beckenboden, erklärt bei wertvollER TV anschaulich, was im Körper passiert und wie wichtig gezieltes Training für die Regeneration ist. Mit einem gestärkten Beckenboden können Prostatakrebspatienten ihre Blasenkontrolle und ihre Lebensqualität verbessern.
 

Darüber hinaus finden Sie auf den wertvollER-Seiten unter anderem Antworten und Informationen zu den folgenden Fragen:

Warum kommt es bei Prostatakrebs häufig zu Inkontinenz?

Inkontinenz ist eine häufige (vorübergehende) Folge von Prostatakrebstherapien, insbesondere nach Operationen oder Bestrahlungen. Der Grund dafür liegt in der engen Verbindung zwischen der Prostata und den Muskeln, die für die Kontrolle der Blase verantwortlich sind. Wenn diese Muskeln geschwächt oder verletzt werden, kann dies zu ungewolltem Harnverlust und Blasenschwäche führen. Diese Beschwerden sind für viele Männer belastend, aber in den meisten Fällen gut behandelbar.

Wie kann Beckenbodentraining nach Prostatakrebs bei Inkontinenz helfen?

Ein gezieltes Beckenbodentraining nach Prostatakrebs ist eine der effektivsten Methoden, um die Kontrolle über die Blase wiederzuerlangen. Durch regelmäßige Übungen wird die geschwächte Muskulatur des Beckenbodens gestärkt, wodurch die Blasenfunktion erheblich verbessert werden kann. Zu den Grundübungen gehören das bewusste An- und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur sowie spezielle Atemtechniken, die die Muskulatur gezielt aktivieren. Mit der richtigen Anleitung und Geduld können viele Männer ihre Lebensqualität nachhaltig steigern. Es lohnt sich, diese Übungen in den Alltag zu integrieren, um langfristig Fortschritte zu erzielen.

Wie kann ich den Alltag mit Inkontinenz nach Prostatakrebs meistern?

Inkontinenz kann den Alltag stark beeinflussen, aber mit einigen Anpassungen und Hilfsmitteln lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern. Diskrete Inkontinenzeinlagen oder spezielle Unterwäsche bieten Sicherheit und helfen, sich in öffentlichen Situationen wohler zu fühlen. Eine strukturierte Toilettenroutine kann unkontrollierten Harnverlust vorbeugen: Zum Beispiel könnten Prostatakrebspatienten alle zwei bis drei Stunden die Toilette aufsuchen, selbst wenn der Harndrang nicht stark ist. So bleibt die Blase nie übermäßig gefüllt, was das Risiko von plötzlichem Harnverlust verringert.
Außerdem ist es hilfreich, Beckenbodentraining regelmäßig in den Tagesablauf zu integrieren, um die Muskulatur zu stärken. Bei längeren Ausflügen oder Reisen sollten Betroffene vorbereitet sein, indem sie Ersatzkleidung und Hilfsmittel griffbereit halten. Wichtig ist, offen mit engen Angehörigen oder dem medizinischen Team über die Situation zu sprechen – Unterstützung kann helfen, Unsicherheiten zu überwinden und den Alltag leichter zu gestalten.